Eisbären Berlin
Eisbären Berlin: Zengerle ist der Mann für die Mitte
Mit dem neuen Mittelstürmer haben die Eisbären Berlin einen Spielgestalter geholt, der auch das Powerplay stärken soll.
Berlin. Ein bisschen aufregend ist es schon. Weil Mark Zengerle lange warten musste auf diesen Tag. Heute Abend geht es wieder los: hinsetzen, aufpassen, was der da vorn erzählt. Nicht mehr im Seminarraum wie früher, sondern online. Das bietet die Uni jetzt an, Corona-bedingt. „Toll, dass das nun so geht und ich endlich meinen Abschluss machen kann“, sagt Zengerle, „vorher war das sechs Jahre nicht möglich.“ So lang ist es her, dass er die Universität von Wisconsin verlassen hat und immer anderswo Eishockey spielte.
Jetzt probiert er es in Berlin, bei den Eisbären. Und genau mit dem Beginn dieses neuen Kapitels soll ein altes endlich beiseitegelegt werden. Kommunikation studierte Zengerle, während er vier Jahre an der Uni verbrachte und dort ebenso dem Puck nachjagte. „Ich war so weit damit, das will ich jetzt auch gern beenden“, sagt der Angreifer. Zweimal die Woche, montags und mittwochs, muss er einen Kurs belegen. Dann kann er sich um Weihnachten herum Bachelor nennen.
Eisbären Berlin hoffen auf Zuschauer ab November
Keine schlechte Zeit, um etwas für den Kopf zu tun. Eigentlich sollten die Eisbären längst in der Vorbereitung auf die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) stecken. Doch der Start wurde um zwei Monate nach hinten verschoben in den November. Die neuen Bestimmungen der Bundesregierung zu Zuschauern bei Sportveranstaltungen machen alles nicht einfacher. Eine Expertengruppe soll bis Ende Oktober Vorschläge erarbeiten zur Rückkehr von Zuschauern auch in Hallen. „Wir hoffen, dass schon vorher Ergebnisse vorliegen“, sagt Klubchef Peter John Lee. Die Liga will mit Fans starten, ohne wäre ein Spielbetrieb nicht lange finanzierbar.
Zengerle nimmt diese Ungewissheit hin. „Das Studium gibt mir Struktur“, sagt der 31-Jährige. Das Training tut sein Übriges. Deswegen ist er hauptsächlich schon hier, weil der Klub ihm die Möglichkeit eröffnet, auf dem Eis zu arbeiten. In Charleston, im Süden der USA, wo er den Sommer verlebte, konnte er das nicht. „Ich will in Form kommen, um bereit zu sein, wenn es losgeht“, sagt Zengerle. Lediglich an seiner Golf-Form konnte er zuletzt feilen. Er brachte viele Stunden auf Golfplätzen in Florida zu in den vergangenen Monaten.
Zu den Eisbären Berlin fuhr er mit Bremerhaven am liebsten
Weil er weder Frau noch Kinder hat, saß er auch oft vor dem TV-Gerät, las ein paar Bücher. Zwischendurch musste Zengerle seinen neuen Vertrag, den er gerade mit den Eisbären geschlossen hatte, noch einmal anpassen, weil die Liga einen 25-prozentigen Gehaltsverzicht forderte. „Es war klar, dass so etwas kommen würde. Deshalb habe ich auch schnell zugestimmt“, erzählt der Deutsch-Amerikaner. Keine große Sache für ihn, denn an seinem Entschluss, in Berlin spielen zu wollen, änderte das ohnehin nichts.
Ein paar Mal tat er das bereits, aber im Trikot von Bremerhaven. „Das war immer die schönste Auswärtsreise, es macht so viel Spaß hier mit den Fans“, so der Angreifer, der zwei Jahre bei den Pinguins war und sich dort als spielfreudiger Mittelstürmer präsentierte. In seiner ersten DEL-Saison wurde er viertbester Scorer der Liga (14 Tore, 38 Vorlagen), gab die meisten Vorlagen in der Liga. Vergangene Saison wäre er beim EHC mit sieben Toren und 32 Vorlagen Dritter der internen Rangliste gewesen.
Übersicht und Geduld am Puck zeichnen den Neu-Eisbären aus
Nach den Abgängen von James Sheppard und Louis-Marc Aubry kommt Zengerle in der Mitte eine große Bedeutung zu. „Mark hat nicht nur Erfahrung, sondern spielt sehr gut offensiv und hat einen guten Blick in Überzahl“, sagt Sportdirektor Stéphane Richer. Gerade das Powerplay war stets ein Manko des EHC, das nun auch durch Stefan Espeland, der ebenfalls aus Bremerhaven kommt, und Verteidigerkollege Leon Gawanke behoben werden soll. Den 21-Jährigen, der aus dem EHC-Nachwuchs stammt, leihen die Berliner vom NHL-Klub Winnipeg aus.
Mit seiner Art auf dem Eis sollte Zengerle das Team der Berliner bereichern. „Ich passe viel, nehme das Spiel gern an mich, bin ein sehr kompletter Spieler, geduldig am Puck. In Bremerhaven haben sie mir vertraut, ich konnte so spielen, wie es mir liegt. Ich denke, das kann hier auch funktionieren“, so der Angreifer, der bereits einige Kollegen aus früheren Tagen kennt und daher keine Eingewöhnungsprobleme haben sollte. Mit Verteidiger John Ramage etwa spielte er schon in der Uni zusammen. Der hat übrigens neben dem Eishockey schon damals seinen Abschluss geschafft.
Alles über die Eisbären Berlin finden Sie hier.
September 02, 2020 at 11:00AM
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